Thursday, December 20, 2007
Wesoły Swiąt!!!!
juedisch :-).
Es gab eine Menge zu Essen, was in Polen zur Weihnachtszeit keine Besonderheit ist.
Mit meiner Polnischlehrerin habe ich in der letzten Stunde ueber einen traditionellen polnischen Heiligabend (genannt "Wigilia") gesprochen. Natuerlich wird im Kreise der Familie gefeiert und es gibt sage und schreibe ein vegetarisches 12 Gaenge Menue!!!! (und das, obwohl Vegetarier den meisten Polen suspekt sind) Vor dem Essen werden Oblaten gebrochen und mit guten Wuenschen gegenseitig verteilt. Besonders ist auch, dass es in vielen Familien (alle Polen, mit denen ich gesprochen habe, machen das wirklich!) ein extra Gedeck gibt, fuer einen fremden Gast, der moeglicherweise unerwartet am Heiligenabend zum Essen erscheint. Schoene Traditionen, wie ich finde... Den obligatorischen Kirchgang zur Mitternachtsmesse muss ich nicht erwaehnen, oder?
Auch wenn ein polnisches Weihnachten sicher interessant ist, freue ich mich doch auch schon sehr darauf, die Feiertage mit meiner Familien und den Liebsten zu verbringen.
Allen LeserInnen meines Blogs moechte ich ein ueberraschungsreiches Fest (vielleicht auch mit einem fremden Gast??) und einen geruhsamen Start ins Jahr 2008 wuenschen.
Wir schreiben uns!
Ps: Neue Bilder im Ordner "Oświęcim Volunteers" und "Chanukkah-Workshop"
Wednesday, December 12, 2007
Chanukkah-Nachtrag
Diese 4 Israelis spielten eine Art Oriental Rock, der ziemlich mitreissend war. Endlich mal wieder Lifemusik, super!!!!
Nur noch eine Kleinigkeit am Rande: die Faeden, die ueber den Hosen rausschauen, sind nicht irgendwelche Fusseln, sonder Zizit, Faeden die zum Gebetsmantel Tallit gehoeren und die einen glaeubigen Juden an die Gebote Gottes erinnern sollen. Diese Zizit (4 an der Zahl) muessen ueber der Kleidung getragen werden und schauen desswegen raus.
Thursday, November 22, 2007
Happy Chanukkah
Trotzdem jetzt im Dezember fast keine deutschen Gruppen mehr kommen (denn wer will schon in der Vorweihnachtszeit Auschwitz besuchen?), hatte ich die letzten Woche recht viel auf Arbeit zu tun. Letzten Montag kam eine 100 koepfige schwedische Gruppe (drei Schulklassen) fuer die wir ein Spezialprogramm vorbereitet hatten. "In einem Vormittag die Ausstellungen des Zentrums kennenlernen und einen Stadtrundgang machen und das alles moeglichst interaktiv und anschaulich!", das waren die Vorgaben der schwedischen Organisatoren. Wir hatten das Programm nach ihren Wuenschen ausgearbeitet, aber nicht damit gerechnet, am Montagmorgen vor mueden, demotivierten und total uninteressierten Schulklassen zu stehen. Auf diesem Gebiet muss ich noch ein bisschen abhaerten, denn bis jetzt hatte ich zum Glueck nur sehr ineressierte Gruppen, mit denen zusammen mir die Arbeit sehr viel Spass macht und mich auch persoenlich weiterbringt. Es faellt mir sehr schwer, mein Programm durchzuziehen, wenn ich gegen eine Klangmauer anreden muss und keine Reaktionen der Zuhoerer auf meine Geschichten folgen. Wahrscheinlich sollte ich nicht Lehrer werden...
Als kleine Aufmunterung nach dieser Gruppe sind wir am Montag Nachmittag noch in den eine Autostunde entfernten Ort Bielsko-Biała gefahren. In diesem Ort gibt es eine immer noch existierende juedische Gemeinde, die uns zur Chanukkah-Feier eingeladen hatte. Als wir in dem Ort, der "kleines Wien" genannt wird, ankamen, war es leider schon dunkel, daher hier nur einige Spielchen mit Strassenlaternen etc.:
Naechsten Donnerstag werde ich mit Marie und Marianna (der Freiwilligen aus der IJBS) noch einmal nach Bielsko-Biała fahren, sodass auch bald Bilder im Hellen folgen.
Um die Chanukkah-Feier zu verstehen, muss ich kurz einige Worte zur juedischen Gemeinde in Bielsko-Biała sagen. Die ca. 50 Mitglieder dort verstehen sich eher als Kulturverein, denn als religioese Gemeinde. Keiner der Mitglieder spricht Hebraeisch, geschweige denn kann es lesen. Wirkliche religioese Zeremonien finden (meines Wissens) nicht statt.
So war auch die Chanukkah-Feier ein Konzert mit juedischen Liedern eines kasachischen Kuenstlers. Das war sehr lustig, da das ganze mit gruseliger Playbackmusik aus den 70igern untermalt wurde (es gab keine Band) und der Saenger eine Art Roberto Blanco (nur halt "auf juedisch") war. Naja die aelteren polnischen Damen haben es genossen...
Den Gegensatz dazu gabs dann gestern im Zentrum fuer Gebet und Dialog, einer Begegnungsstaette, in der auch viele Gruppen uebernachten. Der dort arbeitende Priester Manfred Deselaers hatte alle Freiwilligen Oświęcims zum Nikolaustreffen eingeladen. Wir hatten einen schoenen Nachmittag und sahen unter anderem die spannenden Dias von Manfreds Freiwilligendienst in Israel. In den 70iger Jahren war er ebenfalls mit Aktion Suehnezeichen aufgebrochen um in einem Heim fuer Kinder mit Behinderungen in Israel zu arbeiten. Die Zeiten waren damals wahrscheinlich noch abenteuerlicher als sie es heute sind.
Sonst ist die Zeit bis Weihnachten schon fast vollkommen verplant. Neben dem woechentlichen Step-Aerobic und Pilatesstunden, haben Marie und ich auch angefangen Aquafitnessuebungen zu besuchen. Ausserdem haben wir am Dienstag ein Konzert eines Israelis in unserer Synagoge und am Mittwoch einen Chanukkah-Workshop, der noch von uns vorbereitet werden muss. Dazwischen wollen wir noch Krakau und Bielsko-Biała und Dresden einen Besuch abstatten und es wird mehrere Geburtstags- und Weihnachtsfeiern geben. Also auf alle Faelle keine Langeweile!!!
Ps: Hier noch zwei Zeitungsartikel, die ganz interessant sind. Der erste ist ueber ein juedisches Ehepaar in Berlin und der andere ist ueber die polnische Debatte ueber Jedwabne (ganz interessant, da von einem Polen geschrieben). Viel Spass beim Lesen!
Thursday, November 15, 2007
Naja, nach ca. 3 Monaten sportlicher Abstinenz habe ich mich Montag entschlossen Marie zu einer Stunde Pilates zu begleiten. Ok, zugegeben, das Gerumhopse auf den Baellen war noch nicht wirklich anstrengend und desswegen sind wir gleich am Dienstag noch zur Step-Arobic gegangen. Da hab ich dann ganz schoen geschwitzt :-) :-) Volleyball ersetzt das zwar leider nicht, aber dieser Hausfrauensport ist fuer den Anfang auch gar nicht schlecht!
Tuesday, November 13, 2007
Śnieg!!!!!
Nun fehlen mir nur noch die richtigen Schuhe und alles wird gut...
Neben einigen anderen Winterbildern, könnt ihr nun auch meine Schnappschüsse aus Łódż und Warszawa anschauen. Leider konnte ich aufgrund des On-Arrival Trainings nicht wirklich viel von Warschau sehen, weswegen die Bilder eigentlich nur meinen Weg vom Bahnhof zum Hotel und meinen einen Nachmittag in Praha zeigen.
Die Zeit in Łódż war wirklich toll (noch mal vielen Dank an Peter und Johannes!). Die beiden ASFler in Łódż, die ich besucht habe, arbeiten für das Maximilian-Kolbe-Werk. Ihre Hauptaufgabe ist die Mittagessenverteilung an ehemalige, politische KZ-Inhaftierte. An meinem ersten Tag in Łódż begleitete ich sie zur Arbeit und lernte die vielen älteren Damen und Herren ein bisschen kennen. Trotzdem wir jeden Haushalt nur kurz besuchten, blieb fast immer Zeit für ein kleines Schwaetzchen, für einige das einzige Gespräch am Tag.
Nachmittags fand im Büro des Werks noch eine kleine Namentagsfeier statt zu der wir sehr herzlichen eingeladen wurden. Neben einem stattlichen Essen (und einer dicken Torte) mussten wir natürlich auch anstossen - mit Wodka, nachmittags 14:30 Uhr. Nach zwei doppelten, sahen die älteren Herren davon ab, mein Glas noch einmal zu fuellen, die Jungs "mussten" noch eine weitere Runde mithalten...
Am 1. November war dann Allerheiligen, ein sehr grosser Feiertag hier in Polen. Am Vormittag besuchte ich den juedischen Friedhof in Łódż (groesster juedische Friedhof Europas, leider stellenweise traurig, da sehr verlassen und teilweise ungepflegt). Nachmittags dann einen christlichen Friedhof. Das was ich dort sah, war einfach unglaublich. Massen von Menschen stroemten zum Friedhof, die Graeber waren ueberfuellt mit Kerzen und Blumen. Der ganze Friedhof schien in allen Farben zu leuchten.
Wieder zurueck in Oświęcim konnte ich mich auch nicht ueber Langeweile beklagen. Ich half bei der Betreuung einer grossen deutschsprachigen Gruppe. Neben dem Besuch unseres Zentrums und der Stadt stand natuerlich auch der Besuch von und die Auseinandersetzung mit Auschwitz-Birkenau auf dem Programm der Gruppe. Ich habe die Gruppe bei den meisten Programmpunkten begleitet und die inhaltlichen Auswertungen und Reflexionsrunden teilweise vorbereitet und durchgefuehrt.
Nun steht also wieder die Arbeit im Zentrum an, von der es in letzter Zeit auch mehr als genung gibt. Zur Zeit laeuft bei uns der Workshop "Polish Heroes - those who rescued Jews" (nach unserer gleichnahmigen Ausstellung) und dieser Workshop besteht eigentlich aus vier Terminen, an denen polnische Gymnasialschueler eine Fuehrung durch diese Ausstellung vorbereiten sollen, um dann ihre Klassen, Freude und Familie als Guides durch die Ausstellung zu fuehren. Einer der Termine ist ein Interview mit einem der Helden (das findet uebrigens morgen statt) was von den Schuelern durchgefuehrt wird. Zur Vorbereitung dieses Interviews habe ich ein Brainstormingtag ausgearbeitet, der am Montag stattfand. Trotz anfaenglicher Schwierigkeiten mit meinen "deutschen Methoden" (Mind-Maps, Gruppen und Uebergruppen bilden..) kamen am Ende sehr gute Ergebnisse zustande und ich bin schon ein bisschen stolz, dass alles so glatt lief. In den naechsten Wochen stehen noch weitere Workshops an, die vorbereitet und durchgefuehrt werden muessen. Ich freu mich schon!
Ps.: Fuer alle, die es noch nicht wissen: ich komme Weihnachten (am 21.12.) nach Hause und werde vorraussichtlich erst am 3. Januar zurueck nach Polen reisen.
Sunday, October 28, 2007
Friday, October 26, 2007
Miłego weekendu!
Nachdem ich den letzten Freitag in Kraów verbracht hatte um unsere Flyer zu verteilen, meine Krakauer Freunde zu treffen und ein bisschen durch die Geschaefte zu stoebern (nebenbei habe ich noch ein wunderschoen preiswertes kleines Piroggenrestaurant entdeckt), wurde unser Zentrum am Sonntag von einer Gruppe Amerikaner "ueberfallen" um die ich mich die naechsten zwei Tage ganz besonders kuemmerte. Diese acht jungen Amerikaner studieren fuer vier Monate in Prag "Jewish Studies" und machen ausserdem eine 8taegige Studienreise durch Polen. Mitorganisator dieser Studienfahrt ist unser Zentrum, wesshalb wir auch das Program hier in Oświęcim durchfuehrten.
Nach ihrer Ankunft am Sonntagvormittag ging es gleich ins Stammlager. Fuer mich war es der vierte Besuch, jedoch das erste Mal mit einer englischsprachigen Fuehrung. Nach dem Mittag dann noch eine Fuehrung in Birkenau und abends einen Film ueber Polnisch-Israelische Beziehungen. Die volle Droehnung also.
Am Montag war dann eine Stadtfuehrung mit Besuch unseres Zentrums geplant. Marie, die diese Fuerung vorbereitet hatte, war aber am Sonntagmorgen so krank, dass ich kurzfristig eingesprungen bin und ploetzlich vor meiner ersten Gruppe stand. Es lief erstaunlich gut, was ich vor allem der geringen Personenanzahl und der Anspruchslosigkeit der Amerikaner zuschreibe.
Die Gruppe, die wir mit Pizza und Cola fuer den naechsten Programpunkt motivieren mussten (ein Gespraech mit polnischen Gleichaltrigen), hatte nach Startschwierigkeiten sichtlich Freude am Austausch mit den Polen. Fuer mich hat das Gespraech mal wieder gezeigt, dass nicht alle Amerikaner Bush unterstuetzen und nicht alle Polen Kaczynski toll finden. (Bei uns auf Arbeit gab es uebrigens am Montag zur Feier der Wahl Kuchen, gesponsert vom Chef :-)
Spaeter hatten wir noch ein Gespraech mit einem Roma-Ueberlebenden. Sehr beeindruckend. Hier in Oświęcim ist der Sitz der groessten Romaorganisation Polens, was ich vor dem Treffen (peinlicher Weise) gar nicht wusste.
Im Vergleich zu diesem Gespraech, war mein Zeitzeugenerlebnis vom Samstag ganz anderer Art. Springen wir kurz zurueck:
Durch Freunde in der Internationalen Jugendbegegnungsstaette (IJBS) wusste ich, dass Samstagmorgen Henryk Mandelbaum, einer der letzten Ueberlebenden des Sonderkomandos, zu einer deutschen Gruppe sprechen wuerde. Ich schloss mich diesem Gespraech an und war wirklich erschuettert ueber den Umgang der Gruppe und ihrer Begleitpersonen. Es war den ca. 12 Jungen nicht moeglich, 1.5 Stunden ohne die Toilette auszukommen (manche wanderten 4 mal aus dem Raum!!!), einer der Jungs schlief direkt gegenueber seiner Betreuerin ein! Naja ich hab mich ziemlich fuer die Gruppe geschaemt. Die Jungs waren ganz offentsichtlich unvorbereitet und viel zu jung fuer solch ein Zeitzeugengespraech.
Herr Mandelbaum, dessen Gesundheit angeschlagen war, hat seine sehr bewegende Geschichte erzaehlt (Biografie hier) und immer wieder eindruecklich auf die Aktualitaet der Geschichte und die Verantwortung jedes einzelnen hingewiesen. Ich bin leider nicht sicher ob seine wichtigen Worte bis zu den Jugendlichen vorgedrungen sind...
Thursday, October 18, 2007
Dzień Dobry!
Dafuer hatte ich heute morgen aber ein paar nette polnische Schueler, mit denen ich mich kurz in einem Kauderwelch aus polnisch/deutsch/englisch unterhielt. Die Schueler nehmen an Workshops ueber juedisches Leben und juedische Kultur teil, die durch unser Zentrum organisiert werden. Ich moechte in naher Zukunft einen aehnlichen, eintaegigen Workshop fuer deutsche Gruppen organisieren.
Was auch immer wieder ein Erlebnis darstellt, sind die israelischen Gruppen (die oft mehr als 100 Menschen sind). Einige von Ihnen kommen nur zum Essen. Sie setzen sich dann ueberall wo sie Platz finden koennen und packen ihre Pappboxen mit kosherem Essen aus, das oft stark an gaengie Fast-Food-Ketten erinnert. Letztens hatten wir auch eine Gruppe, die hier gekocht hat. Unser Zentrum ist jedoch nicht mit einer juedischen Kueche ausgestattet, weswegen die Gruppe alle Kuechenutensilien (angefangen von Kochloeffeln und Besteck bis zu Herdplatten und Wasserkochern) und koshere Zutaten in einem Bus mitsichfuehrt. Auch assen die orthodoxen Jugendlichen in der Synagoge an Tischen, was wiedermal ein beeindruckendes Religionsverstaendnis zeigt...
Tuesday, October 16, 2007
Ładna pogoda!!!
Jetzt noch eine kleine Geschichte, die mir gerad hier auf Arbeit wiederfahren ist:
In allen polnische Reisefuehrern steht, dass es ueblich ist, einer Frau bei der Begruessung die Hand zu kuessen. Mir ist das hier (zum Glueck) noch nie passiert, weswegen ich den so oft beschriebenen typisch-polnischen Handkuss schon als nostalgische Erinnerung an bessere Zeiten eben dieser Autoren ansah. Nun gut, ich komme heute morgen an, ein neuer Guard arbeitet, wir stellen uns vor und der Mitfuenfziger kuesst mir die Hand. Wo waere mir das in Deutschland passiert?
Sunday, October 14, 2007
moja adres i moj numer telefonu
Centrum Żydowskie w Oświęcimiu
Pl. ks. Jana Skarbka 5
32-600 Oświęcim
Poland
und meine (Handy-) Telefonnummer (hab leider kein Festnetz):
Moj życie w Oświęcimiu
Vor mir am Fenster laufen Familien vorbei, die zur Kirche gehen. Hier in Polen sind die Kirchen so voll, dass die Menschen vor der Kirche stehen und via Lautsprecher dem Gottesdienst folgen. Jan Paweł II spielt im Leben der meisten Polen (auch der jungen!) eine sehr wichtige Rolle. Es ist fast unmoeglich den Papstbildern in der Stadt oder in Wohnungen NICHT zu begegnen.
Mein Arbeitsplatz ist natuerlich ein "Papst-freier"-Raum. Ich fuehle mich hier sehr wohl und habe mich in den vergangenen zwei Wochen relativ gut in die juedische Geschichte Oświęcims eingelesen. Neben den (zur Zeit) drei anderen Freiwilligen arbeiten hier auch noch Olla (Buchhaltung), Arthur (Historiker) und Tomesz (Chef). Alle sprechen sehr gut Englisch, was meinem Polnischlernen natuerlich nicht so gut tut. Ausserdem wird das Zentrum 24 h lang von einem Sicherheitsmann ueberwacht. Diese Guards sprechen nur polnisch, sind aber sehr lieb und reden immer darauf los, obwohl sie wissen, das ich nichts verstehe. Einer von ihnen hat mir letzte Woche erzaehlt, dass mein Polnisch doch schon richtig gut ist und ich war nicht mal in der Lage einen polnischen Satz zu sagen, um ihm zu widersprechen. Hoffentlich finde ich bald eine/n PolnischlehrerIn.
Neben dem Sitzen an der Rezeption und dem Einlesen in die Thematik, habe ich noch folgende andere Aufgaben: -->Fuehrungen durch das Museum, die Synagoge und die Stadt (Bis jetzt hatte ich noch keine Gruppen, sondern nur Privatpersonen, da ich noch nicht so lange dabei bin und noch viel lernen muss.); -->alte Buecher saeubern und katalogisieren; -->die Bibliothek ordnen und alle Baende in einer Datenbank erfassen; -->Flyer des Zentrums verteilen
Neben der Arbeit bleibt aber noch genuegend Zeit, um das polnische Leben ein bisschen besser kennen zu lernen. Oft fahre ich nach Kraków (auch dort muessen Flyer verteilt werden) und mit jedem Besuch finde ich neue, tolle Ecken. Zum Beispiel dieses Cafe:
Es ist ganz klein und niedlich (im Vergleich zu den Oświęcimpreisen auch relativ teuer) und man sitzt an alten Naehmaschinentischen.
Beim Verteilen von Flyern im Stadtteil Kazimierz, ist mir dieser Laden (der sich auf israelische Reisegruppen spezialisiert hat) aufgefallen: Es gibt dort nur koshere Lebensmittel, direkt aus Israel importiert.
Sonst habe ich in den letzten zwei Wochen ziemlich viel Zeit damit verbracht, mein Zimmer wohnlicher zu gestalten (siehe meine neuen Bilder "Wohnung"), was gar nicht so einfach war, da ich keine Naegel in die Wand hauen kann und keinen Schlagbohrer kaufen moechte. Aber zum Glueck haengen die Bilder jetzt (vielen Dank noch mal Paul!).
Ich habe auch meine ersten (wahrscheinlich typischen) Erfahrungen mit dem Gasherd und der Waschmaschiene gemacht (Die Leute, die sagen, dass man helle und dunkle Unterwaesche nicht zusammen mit Wollsocken bei 60 Grad waschen soll, haben recht!).
Obwohl ich schon seit dem 21. September hier bin (immerhin fuer nun schon 3 Woche) endecke ich fast jeden Tag ein neues kleines Geschaeft (es gibt z.B. unheimlich viele Second-Hand-Shops), ein huebsches Haus oder eine Kneipe. Trotzdem Oświęcim im Vergleich zu Berlin sehr klein erscheint (42 000 Einwohner), laesst es sich hier gut leben. Die Stadt ist landschaftlich sehr schoen am Fluss Soła gelegen und ist wohl eine typische, polnische Kleinstadt. Leider bin ich bis jetzt noch nicht dazugekommen, das Schwimmbad, die Eishalle oder das Kino anzuschauen. Die Unia-Oświęcim (das Eishockeyteam) spielt in der ersten Liga und ich bin schon sehr gespannt, wie sehr polnisches Eishockey sich von kanadischem unterscheidet.
Meinen ersten Gedenkstaettenbesuch habe ich mit Absicht auf das Ende der ersten Woche gelegt. Ich moechte die Stadt Oświęcim nicht mit dem Konzentrationslager Auschwitz gleichsetzen, dass passiert leider bei zu vielen Besuchern/ Touristen. Zum Glueck habe ich noch viel Zeit um ganz in Ruhe die Ausstellung und das Gelaende Auschwitz-Birkenau zu besuchen. Ich muss nicht, wie manche Touristengruppen, die uns besuchen kommen, den Holocoust in zwei Stunden begreifen, sondern kann mir mehr Zeit nehmen.
In der naechsten Woche werde ich mich mit Marie auf die Suche nach einem Sportverein machen. Dadurch, dass unser Zentrum (fast) nur von Touristen besucht wird und ich viel auf Arbeit bin, ist es gar nicht so einfach polnische Jugendliche kennenzulernen. Ausserdem habe ich zur Zeit ja auch noch die grosse Sprachbarriere, die sich aber hoffentlich bald gibt.
So viel erstmal von mir! Ich geh jetzt was essen (mit meinem neuen Hut)...
Viele liebe Gruesse aus Polen
Na razie!!!!
Sunday, September 23, 2007
Thursday, September 20, 2007
Nie rozumiem
Morgen um 15:30 Uhr werden wir drei "Oświęcimer" hier aus Piekary abgeholt und dann gehts auf in die Stadt, in der wir den groessten Teil der folgenden 11 Monate verbringen werden. Ich bin schon sehr gespannt, freu mich besonders auf meine erste eigene WG (zusammen mit einer Tschechin) und bin froh, dass die wunderschoene Stadt Kraków nur eine Stunde Busfahrt entfernt ist. Leider habe ich in den letzten 10 Tagen nur einen Bruchteil der Stadt kennengelernt und freu mich schon darauf, bald wieder zukommen.
Im Moment beherrscht mich aber die Aufregung ueber die morgige Abreise. ENDLICH werde ich in meinem Projekt ankommen (nach immerhin 21 Tagen Seminar). Mein erster Arbeitstag ist wahrscheinlich Montag, obwohl zur Zeit sehr viele juedische Feiertage sind (z.B. am Samstag der hoechste juedische Feiertag "Yom Kippur") und es deshalb sein kann, dass ich noch ein paar Tage frei hab. Mal sehen...