Tuesday, June 10, 2008

Es sollte einfach nicht sein...

Das letzte Wochenende war mein letztes freies Wochenende fuer die naechsten vier Wochen (Thomas faehrt in den Urlaub, desswegen muss ich Sonntags arbeiten). Desshalb wollte ich zusammen mit Marianna einen Wochenendausflug machen. Lest selbst, was daraus geworden ist (aus Mariannas Rundmail):


Am Freitag habe ich dann Franzi in Krakau getroffen und wir wollten
gemeinsam weiter fahren nach Niedzica zum Zelten. Niedzica ist
eine kleine Stadt in den Bergen und bekannt für einen großen
Stausee, den es dort gibt. Franzi hatte ihr Zelt dabei und gut
ausgerüstet sollte es losgehen. Mit einem großen öffentlichen
Bus sind wir dann zunächst nach Nowy Targ gefahren, wo wir
umsteigen mussten. Leider kam der erste Minibus einfach nicht
und wir mussten noch eine Stunde auf den nächsten warten. Nun
gut, endlich konnte es also losgehen. Der Busfahrer wusste
allerdings nicht so Recht wohin wir eigentlich wollten, aber ein
paar nette ältere Damen haben uns dann geholfen.

Am Campingplatz angekommen, es hat übrigens aus Eimern
gegossen, stellten wir fest, dass das Zelt noch im Bus lag,
der schon längst hinter dem nächsten Hügel verschwunden war.
Was blieb uns anderes übrig als uns maßlos zu ärgern und
ein Zimmer zu buchen? Die arme Franzi war völlig fertig, dass
ihr schönes Zelt einfach weg war.

Nun möchte ich erstma zwei polnische Phänomene erklären.

Das erste sind die Minibusse:
Weil ich diese kleinen Busse in Polen kennengelernt habe, schicke ich
euch mal ein Bild mit, damit ihr euch vorstellen könnt, wie diese Dinger
aussehen. Das ist übrigens ein ganz edles Modell, die meisten sind
etwas heruntergekommener. Diese Busse sind nicht öffentlich,
sondern ganz privat geleitet. Es gibt verschiedenste Anbieter und es
ist kaum nachzuvollziehen zu wem welcher Bus bzw. welche Linie
gehört. Versucht euch jetzt mal vorzustellen wie anstrengend es
erstmal sein kann sich eine Busverbindung rauszusuchen (zum Glück
ist Franzi da schon Profi), aber dann noch den Bus mit dem Zelt
ieder auftreiben? Unmöglich...

Das zweite Phänomen ist die polnische Hilfsbereitschaft. Immer wieder
kommt es vor, dass man mitten in der Stadt, im Bus oder auf dem
Bahnhof nicht so ganz weiß wohin man gehen soll oder es sprachlich
nicht ganz leicht ist. Fast immer findet sich jemand und bietet sich auch
von ganz allein an zu helfen. Ich versuche mir manchmal vorzustellen wie
in Deutschland eine ähnliche Situation ablaufen würde und bin mir sicher,
dass die meisten Leute verärgert wären über "den Ausländer, der die
Sprache nicht kann". Mir persönlich hat man schon oft geholfen und
auch von vielen Gruppen höre ich positive Resonanz.


Jetzt aber weiter in der Geschichte... Das Zelt war weg und wir ein wenig
unmotiviert,weil aus auch noch die ganze Zeit regnete und man nicht
nach draußen gehen konnte. So beschlossen wir, frustriert wie wir waren,
am nächsten Morgen gleich wieder abzureisen. Und dann passierte das
Unglaublichste. Wir gingen zur Bushaltestelle, der nächste Buss sollte
in 20 Minuten kommen. Wir waren allerdings nicht besonders
optimistisch. Plötzlich kam ein kleiner Bus angefahren, hielt an. Der
Fahrer lächelte uns zu und während wir einstiegen deutete er nach
hinten auf das Zelt. Es war der gleiche Bus und der gleiche Fahrer
-er war unser Held :-)

Leider haben wir von den Bergen und unserem geplanten
Campingwochenende nicht viel gehabt, aber immerhin sind wir mit
Zelt und sehr erleichtert wieder nach Oswiecim zurück gefahren.

1 comment:

Anonymous said...

Ach du Arme ,wie wäre es wenn du demnächst die Wettervorhersage studierst, bevor du einen Ausflug machst ? :D
Erst startest du eine Polenrundfahrt quasi noch mitten im Winter und dann fährst du nach Niedzica, obwohl es dort regnen soll.ha,ha ?

Wenn das Wetter schön is ,dann fahr dort hin...

http://de.wikipedia.org/wiki/Pieninen